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Ein paar Hintergrundinformationen zum weltweit ersten Taschenfernseher mit Farbdisplay gefällig? Dr. Shinji Morozumi wurde 1985 mit dem Technologiepreis der Eduard Rhein Stiftung des Institutes für Physik der Universität Koblenz ausgezeichnet. Sein Verdienst: Ein tragbares TV-Gerät mit flachem LC-Bildschirm! Mitte der Achtziger arbeitete Herr Morozumi für EPSON und war maßgeblich an der Entwicklung von aktiven Flüssigkristall-Displays beteiligt.

Die erste "käufliche Frucht" dieser Bemühungen war der EPSON ET-10 (The Televian), vorgestellt im August 1984. Der Partner SEIKO brachte später ein (auf den ersten Blick) identisches Gerät unter den Bezeichnung SEIKO T102 (in Japan: SEIKO MyChannel T101) auf den Markt, im mittleren Bild oben das schwarze Modell. Gemäß einer Website der SEIKO/EPSON Corporation (Rubrik "Firmengeschichte") war der ET-10 der erste "Full-color LCD TV". Und dank Dünnfilmtransistortechnik ist die Bildqualität dieses Oldtimers selbst nach heutigen Standards ganz OK, auch wenn die Diagonale des Displays mit 48 mm nicht gerade üppig bemessen ist. Zu Beginn der Entwicklung im März 1983 war ein 2,13 Zoll TFT mit 57.600 Pixel geplant, letztlich wurde es eine 2 Zoll Ausführung mit 52.800 Pixel.

Wie so häufig gehörte die Zeitschrift Funkschau zu den ersten, die ausführlich über dieses Highlight berichteten. Die dort in Aussicht gestellte PAL-Version des ET-10 hat sich allerdings nie blicken lassen. Im September 1984 veröffentlichte die US-amerikanische Zeitschrift Popular Science ebenfalls einen Bericht zum EPSON bzw. SEIKO. Der voraussichtliche Kaufpreis wird dort mit 550$ angegeben.

Die Sendereinstellung erfolgt - wie zu Großmutters Zeiten - manuell per Drehknopf. Der ET-10 verfügt über eine abschalt- und klappbare Hintergrundbeleuchtung, sowie über getrennte Audio- und Video-Eingänge (jeweils 3,5 mm). Weitere Fakten zum Gerät und zur Entwicklungsgeschichte erläutert das passende Infoblatt.

Der ET-10 war wahlweise auch in einem dunklen Gehäuse erhältlich, verbraucht gemäß Typenschild nur 1,9 Watt und wiegt mit 5 Mignon-Akkus 460 Gramm. Made in Japan.

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Anywhere you go, Seiko! Aus den Anfangsjahren "farbiger" Taschenfernseher stammt dieser SEIKO LVD202. Ein Display im Klappdeckel sollte den Betrieb bei Sonnenlicht ermöglichen ("the best color TV under the sun"), auf den Luxus eines Sendersuchlaufes musste man hingegen noch verzichten. Dafür hat man jetzt ein schönes Stück Technikgeschichte: Viele Knöpfe und Regler, ein vergleichsweise großes Gehäuse, randvoll mit diskret aufgebauter Elektronik (also nicht nur einige wenige Chips), sowie eine Displaytechnologie, die heute noch state-of-the-art ist.

Das TFT-Display misst knapp 50 mm Diagonale und besteht aus 220 * 240 gleich 52.800 Elementen. Einen A/V-Eingang besitzt der LVD202 ebenso wie einen Antennenanschluss (jeweils 3,5 mm) und drei separate Regler für Farbbalance, Farbkontrast und Helligkeit. Und weil's damals gerade schick war, eine winzige Digitaluhr am oberen Gehäuserand. Diese wird aus einer separaten (und laut Beschreibung nur durch den Kundendienst wechselbaren) Knopfzelle gespeist.

Im Einführungsjahr 1985 wechselte der kleine Japaner für knapp 300$ den Besitzer. Optional gab's natürlich auch eine Hintergrundbeleuchtung (TF-04, Preis 39$). Das ebenfalls optional erhältliche Akkupack TB-04 wird im Gerät automatisch geladen. Der LVD202 verbraucht ohne Hilfslicht genau 1,0 Watt und wiegt mit 4 Mignon-Akkus 380 Gramm. Made in Japan.

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In Sachen Technik, Ausstattung und Format erinnern diese beiden Zwerge stark an die erfolgreiche Baureihe EV-5x0 von CASIO: Kompakte Abmessungen, ordentlicher Tuner und ein hochwertiges 2,5 Zoll TFT-Display (63 mm). Das Modell zur linken nennt sich SEIKO LVD212, das Kästchen daneben hört auf den Namen EPSON ET-P220. Gebaut wurden die Geräte zwischen 1993 und 1995, ein A/V-Eingang (3,5 mm) und der "Nur-Ton-Modus" runden das positive Gesamtbild ab. Ungewöhnlich platziert ist der Lautstärkeregler an der Geräteoberseite neben der Kopfhörerbuchse.

Das abgebildete Exemplar des EPSON ET-P220 für den Westeuropäischen PAL-Standard ist außerordentlich selten anzutreffen und war für den italienischen Markt gedacht, darauf deuten das Typenschild und das "C" in der Kanalskala hin. C steht für einen italienischen Sonderkanal im VHF-Band knapp unterhalb von UKW. Speziell für den High-Tech-Markt Hongkong gab's den EPSON auch in einer Version für die TV-Standards PAL I (UK) und PAL D (China). Die NTSC-Version war in den USA bei Radio Shack auch unter der Bezeichnung Realistic Pocketvision 30 erhältlich.

Beide verbrauchen nur 2,5 Watt und wiegen mit 3 Mignon-Akkus gerade einmal 260 Gramm. Made in Japan.

Gebrauchswert:Sammlerwert (SEIKO / EPSON): /


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Hauptumschlagplatz für Taschenfernseher ist ja seit den neunziger Jahren nicht mehr der Flohmarkt, sondern Internet-Auktionshäuser. Wenn man als Käufer großes Glück hat, ist man der einzige Interessent und kann schon mal ein Schnäppchen machen. So geschehen bei diesem recht seltenen SEIKO LVD501 aus dem Jahr 1987. Den habe ich im April 2022 für sparsame 1 Yen (weniger als ein Cent) erworben.

Optisch ähnelt er dem Nordmende Globetrotter, nur das Display ist sichtbar grösser. Allerdings misst das TFT keine 5 Zoll, wie man angesichts der Typenbezeichnung vielleicht vermuten könnte, sondern nur 3,3 Zoll (= 83 mm). Die Anschlüsse für A/V-Quelle und Antenne sind als 3,5 mm Klinkenbuchsen ausgeführt, auf einen Kopfhörer wartet eine Buchse mit 2,5 mm Durchmesser. Der Netzteilanschluss freut sich über 7,5 Volt (Pluspol am Mittelstift). Wie bei NTSC-Modellen üblich gibt es neben einem Regler für die Farbintensität auch einen für die Farbbalance („Tint“).

Ansonsten ist zu diesem Gerät nur wenig bekannt, immerhin verrät der Good Design Award seinen Neupreis: 53.800 Yen, das waren damals 650 DM. Das abgebildete Exemplar ist für japanischen Markt konzipiert, ob das Modell auch in anderen Teilen der Welt erhältlich war, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen.

Der SEIKO LVD501 wiegt mit sechs Mignon-Akkus rund 500 Gramm und verbraucht laut Typenschild genau 3 Watt. Made in Japan.

Gebrauchswert:Sammlerwert:


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Ende der Achtziger Jahre gehörte in jeden Picknick-Korb ein Taschenfernseher. So sahen es zumindest die Marketing-Fachleute der HATTORI SEIKO CO.LTD. Dass der beworbene SEIKO LVD404 wie fast alle seiner Artgenossen bei Sonnenlicht ziemlich versagt, war den Leuten vermutlich egal. Alles in allem ist der LVD404 aber ein ziemlich gelungenes Produkt. Vielleicht ein wenig zu groß geraten, aber dafür ganz gut ausgestattet: TFT-Display mit 83 mm / 3,3" Diagonale (121.108 Elemente), Stellknöpfe für Helligkeit, Farbintensität und Kontrast, Akku-Ladeeinrichtung, Nur-Ton-Modus, Stativgewinde, sowie ein Haltebügel, der auch eine hängende Montage des Gerätes zulässt. Ein A/V- und ein Antenneneingang fehlen ebenfalls nicht, letzterer ist allerdings verstöpselt, weil ein Posthörnchen die hier vorgestellte Version des LVD404 ziert. 

Kostenpflichtiges Zubehör zum SEIKO gab es reichlich: Den Akkupack TB09, den Autobatterie-Adapter TD91, die Camcorder-Verbindungskabel TC15 und TC17, die Schwanenhals-Befestigung TK11 und die Camcorder-Halterung TK12. Und natürlich den mächtigen Sonnenschutz TS21, der vermutlich zusammen mit dem oben abgebildeten Picknick-Korb geliefert wird.

Dieser LVD404 aus dem Jahr 1989 verbraucht laut Typenschild 4,3 Watt und wiegt mit 6 Mignon-Akkus stolze 630 Gramm. Made in Japan.

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Ich liebe bunte Sachen! Auch wenn dieser SEIKO LVD454 aus dem Jahr 2002 nicht besonders edel daher kommt, so erfreut er doch durch seine frische Farbgebung. Das 4-Zoll (101 mm) TFT des SEIKO ist von gewohnt guter Qualität und als besonderes Extra besitzt der 454er eine automatsche Senderprogrammierung ("one-touch"), so steht es auch auf dem Karton. Auf diesem ist weiterhin zu lesen, dass ein Hund ("John") was tolles sei, der kleine Fernseher ("TiVi") im Moment aber praktischer wäre. Ich glaube, so was gibt's nur in der japanischen Werbung.

Ansonsten besitzt der bunte SEIKO fast alles, was man sich üblicherweise wünscht: Ein umfangreiches On-Screen-Menü, Eingänge für A/V, Antenne und Netzteil, sowie einen Kopfhöreranschluss. Nach meinen Unterlagen gab es den LVD454 in drei verschiedenen Farben: In dem hier vorgestellten "Symphony-Blue" als LVD454-A, in "Seidengrün" als LVD454-G und goldfarben als LVD454-N.

Der SEIKO verbraucht laut Typenschild 5,5 Watt bei 9 bzw. 9,5 Volt und wiegt mit 6 AA/Mignon-Akkus (in der abnehmbaren Batteriebox) rund 550 Gramm. Made in Japan.

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Ein weiteres Gerät aus den Werkstätten der japanischen SEIKO/EPSON Corporation ist dieser EPSON ET-P200 (alias Gelhard GXT 1000) aus dem Jahr 1989. Leider kann auch das nette Motiv auf der Verpackung nicht darüber hinweg täuschen, dass der ET-P200 im Verhältnis zur Bildschirmgröße ein wenig zu wuchtig geraten ist. Die Qualität des aus 85.488 Elementen bestehenden TFT-Displays (2,6 Zoll gleich 65 mm) ist hingegen tadellos und so nette Details wie eine Akku-Ladeeinrichtung, ein Stativgewinde und einen A/V-Eingang (3,5 mm) haben die Ingenieure ebenfalls vorgesehen. Zumindest der Gelhard unterstützt laut Prospekt auch den italienischen Sonderkanal "C". 

Laut diesem Artikel kostete der EPSON zu jener Zeit 199 Pfund, das waren damals etwa 550 DM bzw. knapp 300 Euro. Kurze Zeit später, Ende 1991, wurde der ET-P200 etwas günstiger im deutschen Fotofachhandel angeboten. Offenbar ist der Übersetzer der technischen Daten für den Karton ein wenig ins Schleudern gekommen, denn aus "auto tuning + digital volume control" ist eine kreative "Digitale Lautstarke-Regelungsautomatik" geworden :-)

Die Leistungsaufnahme des Gerätes liegt - je nach Modellvariante - zwischen 3,3 und 4,3 Watt, mit 5 Mignon-Akkus wiegt er 440 Gramm. Made in Japan.

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Wer 1992 knapp 800.- DM auf der hohen Kante hatte, konnte sich den SABA TV-Journey 4 gönnen, ein ziemlich extravagantes Teil aus japanischer Produktion, der sogar Freiheit! versprach. Das TFT-Display mit 3,3" Diagonale (= 83 mm) besteht aus 121.108 Elementen und liefert ein hervorragendes Bild - zwar ein bisschen blickwinkelabhängig, aber trotzdem eines der besten seiner Zeit. Neben einem A/V-Eingang (3,5 mm) bietet der TV-Journey 4 einen Video-Ausgang (ebenfalls 3,5 mm), um vom integrierten Tuner z.B. auf einen Videorekorder aufnehmen zu können. Das ginge natürlich viel besser, wenn ein Antennenanschluss vorhanden wäre, aber die erforderliche Buchse ist nicht bestückt (siehe Innenansicht).

Das besondere Extra für England-, Hongkong- und Südafrika-Urlauber: Der TV-Journey 4 ist auf die, in diesen Ländern übliche Ton-ZF von 6,0 MHz umschaltbar. Die weitere Ausstattung: Helligkeits- und Farbkontrastregler, Stativgewinde. Zur Bedienungsanleitung geht's hier entlang. Im Jahr 1993 sank der Listenpreis auf 515 DM.

Der SABA TV-Journey 4 ist "innerlich" baugleich zum EPSON ET-P320 und wiegt mit 6 Mignon-Akkus etwa 510 Gramm.

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P.S.: Der Name SABA steht übrigens für Schwarzwälder Apparate-Bau-Anstalt.


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Update: 10.03.2023

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